... kleine Geschichten rund um Spaziergänge !

 

... und die Sonne lachte wieder !Eigentlich fing das Wochenende Mitte März 2004 richtig gut an, schönes Wetter, trocken und mein Patenonkel schnappte sich auch brav die Leine und ging mit mir "Tatta". Nach der langen Regen- und Matschzeit machte es wieder richtig Spaß, eine Runde über das Feld zu drehen - auch wenn es noch nicht so trocken war, wie mein Frauchen es gerne gehabt hätte.... mal wieder richtig austoben !
Doch auch der schönste Spaziergang geht irgendwann zu Ende und so mußte ich mir auf dem letzten Stück an der Pappelallee entlang doch etwas mehr Zeit lassen und die Grashalme etwas genauer abschnüffeln. Irgendwann bekam ich mit, daß etwas auf uns zu kam - sogar recht schnell. Auch mein Patenonkel schaute schon sehr aufmerksam zum Ende der Pappelallee. Da kam doch tatsächlich ein Wuff mit seinem Herrchen o. Frauchen auf einem Fahrrad auf uns zu. Könnte ja ein interessantes Spiel werden, dachte ich und legte mich direkt in Position. Mein Patenonkel sah das wohl anders und blieb direkt neben mir stehen.
Kurz vor uns blieb dann auch der Hund (so eine DreiViertel-Höhe von mir, aber eher VierDrittel-Breite) stehen und wartete auf sein Frauchen. Da beide recht friedlich aussahen, bin ich auch freundlich wedelnd auf die beiden zugegangen. Denkeste, urplötzlich schnappte dieses Vieh nach meiner rechten Vorderpfote, so daß ich doch leicht jaulen mußte. Danach habe ich ihm aber gezeigt, wer hier der Herr im Ring ist. Mein Patenonkel bekam während dessen wohl etwas Angst und versuchte uns zu trennen, aber da hatte ich die Situation schon im Griff - und das ohne zu beißen!! Auf Ruf meines Patenonkel bin ich dann gehorsam zu ihm gehoppelt und habe ihm meine rechte Pfote gezeigt. Mein Patenonkel hat sie sich noch genau angesehen, aber nichts gefunden. Zwischendurch meinte der Köter noch, er könnte nochmal was erreichen, aber da hat ihm mein Patenonkel aber die Meinung gegeigt!!
Den Weg nach Hause habe ich tapfer gemeistert, auch wenn die letzten Meter etwas mühsam wurden. Zusammen mit meinem Patenonkel hab mein Frauchen auch noch die Pfote angesehen, aber es war für die zwei äußerlich wohl nichts zu sehen. Nachts hat mein Vorderlauf dann doch etwas geblutet und am nächsten Morgen habe ich stärker gehumpelt. Am Sonntagmorgen wurde ich dann zur Tierklinik gebracht, wo der Arzt mich genau untersuchte und mir auch Spritzen gab. Nachmittags mußte ich wieder hin, da ich immer stärker humpelte. 
Nun hatte auch mein schmucker Lieblings-Doktor Bereitschaft, der mir dann den ganzen Vorderlauf mit einer stinkenden Paste einschmierte und direkt Lauf mitsamt der Pfote einwickelt. ... gräßliche Farbe für einen Verband, oder ?Das Zeug muß aber gut gewirkt haben, denn am Montag hätte ich schon wieder Bäume ausreißen können. O.K., ich hatte mich wohl überschätzt, denn 4 Tage später ging's wieder schlechter. Prompt brachten mich mein Frauchen und mein Patenonkel wieder zum schmucken Doktor in der Klinik. Der schaute sich dann alles wieder an, packte wieder diese bunten Kügelchen - die für mich später in Leberwurst gewickelt werden - in ein Papiertütchen und übte dann noch mit mir das Bell-Leckerchen-Spiel. Ihm zuliebe habe ich vor ihm Sitz gemacht, ein- oder zweimal gewufft und dann endlich mein Cheetah-Leckerchen abgestaubt. Danach hab ich meinem Paten gezeigt, wo die Leine ist und ruck-zuck das Weite gesucht. Frauchen braucht komischerweise immer länger, bis sie aus der Klinik kommt. Erst meinte ich, ihr gefällt es da drin so gut, aber sobald sie raus kommt, meint sie immer, daß ich mal wieder so "wertvoll wie noch nie" sei. Den Sinn habe ich bis heute noch nicht richtig verstanden. ... und wieder warten !!!

Mittlerweile fühle ich mich wieder richtig wohl, aber Frauchen besteht immer noch darauf, daß ich mich noch etwas schone. Was bleibt mir anderes übrig, ich füge mich halt nöckelnd in mein Schicksal ...

 

 

Im Sommer war ich natürlich wieder fit, aber mit meinem Frauchen und meinem Patenonkel hatte sich irgendwie eine Wendung vollzogen. "Chatten" und "Forum" waren die neuen Wörter, was ich zunächst gar nicht zuordnen konnte. So etwas konnte sich ja nur wieder in diesem blöden Glaskasten abspielen. Dabei gab's dann auch noch so komische Wettbewerbe, für die ich wieder Modell stehen mußte. 
blöd, warum soll ich hier PLATZ machen ?Ihr ahnt, was jetzt kommt ? Jaaaaa - genau das meine ich. Erst fing alles so toll wie sonst auch an, wenn wir eine Runde spazieren gingen. Aber dann - so mitten im Spiel auf dem Feld - war plötzlich Schluss. Der helle Pfiff (fürchterlich für meine Ohren und gar nicht zu überhören) beendete meinen Spaß und dann ging es los. huch, das läuft ja gar nicht weg ..."Sitz" und "Platz" und so weiter und als ob das nicht reichte, klickte mein Patenonkel wie ein wildgewordenes Kaninchen um mich herum. 
Dann fing auch noch mein Frauchen damit an, es war das reinste Horror-Szenario. Erst als ich dann mit dem großen Vierbeiner auch spielen wollte, bekamen die beiden wohl doch etwas Bedenken, und wir setzten unseren Spaziergang wieder fort. 
Was das Ganze nun wirklich sollte, ist mir bis heute schleierhaft geblieben...

 

Leider das war die richtige Temperatur ...war der Sommer wieder viel zu schnell vorbei, sagte mein Frauchen. Ich fand es dagegen gut, wenn es wieder kälter wurde. ... so machte das SpaßDann mußte ich tagsüber nicht so oft in den Keller gehen, um etwas Kühlung zu erhalten.
Im Winter war das aber doch wieder alles anders. Ich konnte auch wieder mein Frauchen oder meinen Patenonkel dazu bewegen, tagsüber mit mir eine Runde über das Feld zu drehen (... die haben sich am Anfang vielleicht angestellt - fröstel-fröstel ...). 
Ich fand das dagegen richtig toll, da konnte ich voll aufdrehen. O.k., richtig Winter konnte man das auch nicht nennen, das ist also Schnee ... ??aber hier gibt es halt nicht so viel Schnee wie in anderen Regionen. Man mußte den hier eben mehr suchen. So schlimm war es aber auch nicht, denn so konnte ich immer noch meinen beliebten Spuren nachgehen, während mein Patenonkel wieder mit seinem neuen  "Klick-klick-Apparat" herumfummelte. ... wenigstens gab es dabei auch StreicheleinheitenAb und zu mußte ich ihm dann noch zeigen, daß ich auch noch da war. 
Dann konnte ich wieder in aller Ruhe quer über das Feld jagen und meine Kreise ziehen, bis mich wieder der grelle Pfiff zu ihm zurück rief. Manchmal fragte ich mich dabei schon, wie er mich überhaupt noch sehen konnte bzw. was ich gerade machte. Schließlich war er doch ein gutes Stück von mir weg gewesen. Ob das mit dem langen Rohr an seinem "Klick-klick-Apparat" zusammenhing ?
Egal, schade, die Runde war wieder vorbei ...auf jeden Fall bekam ich wieder meine schönen Spaziergänge. Ab und zu mußte man dann auch die Marotten eines Patenonkels ertragen. Wenn's nicht schlimmer wird, geht's ja noch ... 
Kurz vor zu Hause habe ich noch einige Büsche abgeräumt. Danach kann man sich nämlich so schön schütteln, wenn Frauchen gerade daneben steht. Sie quietscht dann immer so nett und bevor sie schimpfen kann, verschwinde ich schnell in den Garten - natürlich um dort kurz meinen Gartenteich zu besuchen und etwas zu schlabbern ...

 

Nun ist es aber wieder spät und ich muß eine Runde bubu machen ...

(Fortsetzung folgt ...)

 

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